Sonntag, 25. Januar 2015

T1Day 2015 in Berlin.

Und schon ist er wieder vorbei.
Der T1Day in Berlin.

Was soll ich sagen.  Das erste mal war ich dabei. Ok war auch erst die 2. Ausgabe.
Ca. 300 Anwesende waren bei dem Diabetikerkongress dabei.

Es ging um den DM1 in der heutigen Zeit.
Auch wie Diabetes in den Medien dargestellt wird - fast immer falsch.
Natürlich war der Hauptmerk auf die heutige Technik gelegt. 

Allem voran CGM Systeme. Wie es mit heutiger Technik demnächst noch besser verwendet werden kann usw.

Ich hab wieder neue nette Leute kennen gelernt.
Aber auch sogar 2 Freunde wieder getroffen.

Es ist immer ne Freude meinen "Frosch" Iris zu treffen.  Sie weiß wie ich es meine grins.

Ich konnte auch paar schöne Gespräche mit Abbott, Roche, Medtronic, den Leuten von mySugr, Sanofi und anderen führen.
Ich freue mich schon auf den 3. T1Day 2016 dann.  Voraussichtlich soll er am letzten Januarwochenende statt finden.  Ob Berlin konnte man uns noch nicht sagen. Also plant schon mal vor.

Den Workshop über neue Geräte den ich nachmittags besuchte fand ich zwar gut aber wenig interessant, weil es nix neues zu hören gab.
ABER und das will ich zu gute halten, wir wurden gefragt wie zb ein Wunschblutzuckermessgerät sein könnte oder ne Wunschpumpe.

Interessant fand ich auch noch eine Idee die dort angeworben wurde.

Eine Box für daheim und zb eine Uhr unterwegs oder etwas anderes (der Ideengeber suchte noch Vorschläge) die Werte aus einer Diabetesapp oder einen geeigneten  Messgerät empfängt und in Farben die Lage anzeigt.  Mehr Infos dazu geb ich euch in einen separaten späteren Blog.

Leider waren die HerstellerFirmen wenig vertreten und die,  die da waren gaben ausser Kugelschreiber, Sticker, Flyer usw. nix weiter raus.

Ich denke das lag aber eher daran, dass es wohl erst die 2. Ausgabe des T1Day war.  Und ich hoffe es sind 2016 mehr Firmen dabei.

Abbott warb mächtig wieder ihr neues Freestyle Libre. Traurig nur das man mir nach Nachfrage mitteilte, dass Neukunden wohl erst ab Mai wieder das Libre bestellen könnten.


Interessant war mal zu hören, warum es bei dem Libre und den dazu gehörigen Sensoren zu Lieferengpässen kam.
Man ging für Deutschland nicht mit so einer Vielzahl an Selbstzahler aus, da bekanntermaßen die meisten alles billig oder gratis von den Krankenkassen wollen.
Leider ist es auch so.

Schlussendlich kann ich sagen, mir hat der Tag gefallen, auch wenn er lang war.  Um 5 Uhr früh aufgestanden, mit der Bahn von Chemnitz nach Berlin gefahren, bis nach 17 Uhr interessante Vorträge usw. gehört und jetzt bin ich gerade mit dem Fernbus heimwärts unterwegs.  Bin ca 23.30 Uhr zu Hause.

Und wieder mal merke ich, wenn man sich nicht nur mit Werten beschäftigt sondern auch einfach mal nur Erfahrungen anderer sammelt,  sich unterhält und neue Kontakte herstellt dann ist das Diabetesmonster gar nicht mehr soooooo gefährlich und unbezwingbar.

Bis späters Freunde und immer gute Werte.

PS: Die Tastatur aufn Handy glüht nun schon.  Ich höre auf.

Samstag, 24. Januar 2015

Freestyle Libre - Mehr Freiheit oder nur ein teurer Spaß?

Das Starterset von Abbott - das Freestyle Libre Lesegerät und 2 Sensoren

Am 03. Dezember war nach etwas anfänglicher Bestellschwierigkeiten (siehe Blogbeitrag) bei Abbott nun endlich mein 2. bestelltes Starterset des neuen Freestyle Libre angekommen. Die erste Bestellung lief ja schief.
Was ist aber das besondere am Libre-System? Ist es so eine Revolution im Diabetes Managment oder wird da Silber als Gold verkauft?

Nuja Diabetiker kennen das leidliche tägliche Dilemma was die Fingerkuppen angeht. Mehrmals täglich Pieksen am Finger kann auf Dauer schon bewirken, das die Finger in Mittleidenschaft gezogen werden. - sofern man regelmäßig misst und nicht dem inneren Schweinhund der Unlust verfällt.

So "dick" ist der Sensor.
Man merkt ihn kaum.
So sieht dann der gesetzte
Sensor aus.
Das Libre-System setzt an diesem Punkt an. Man muss sich nicht mehr täglich mehrmals pieksen, um seinen Glukosewert bestimmen zu können. Und ich sage ganz bewusst Glukosewert. Das Libre-System arbeitet mit einen Sensor der max. 14 Tage lang jede Minute einen Meßwert aus der Zwischenzellflüssigkeit misst. Alle 15 Minuten speichert der Sensor sich einen Glukosewert.
Das ganze maximal 8 Stunden lang. Ließt man in dieser Zeit nicht den Sensor aus wird dann immer der älteste Wert mit einen neuen Wert überschrieben.

Aber - ausser beim Schlafen - man will gar nicht mehr 8 Stunden ohne neuen Glukosewert leben, wenn man einmal das Libre-System aktiviert hat. Warum? Ganz einfach. So schnell und einfach war noch nie das Glukosemessen.

Das Protokoll des Lesegerätes
Musste man bisher mit Blutzuckermeßsystemen meistens einen Blutzuckermessstreifen nehmen, dann noch eine Lanzette in eine Stechhilfe legen um seine Glucosewert zu messen braucht man mit dem Libre Lesegerät einfach nur noch kurz über den Sensor zu gehen. Innerhalb von wenigen Sekunden bekommt man den aktuellen Glukosewert angezeigt sowie den Glukoseverlauf der letzten 8 Stunden.

Man sollte jetzt aber bedenken das der Glukosewert im Gewebewasser zeitlich gesehen zwischen 5-20 Minuten dem Glukosewert aus dem Blut hinterher läuft. Blutwerte an der Fingerkuppe oder am Ohrläppchen sind nun mal vom zeitlichen gesehen die aktuellsten Werte.

Wenn ich so viele Foren, Gruppen bei Facebook usw. durchlese, wo es um das Libre geht - oder auch um CGM-Systeme (Erklärung dazu geb ich noch weiter unten) - lese ich immer wieder, dass viele sich darüber beschweren, dass das Libre mit dem FGM-System ja so sehr zeitlich nachhängt.

Abgesehen von schnellen Änderungen der Werte - entweder nach oben oder nach unten - wo dann das Zellwasser nicht die aktuellen Glukosewerte so schnell "mitbekommt", muss ich sagen kann man sehr gut mit dem Messsystem arbeiten.

Der Trendpfeil und die 8 Stunden-Übersicht
sind sehr hilfreich.
Dank eines Trendpfeiles weiss ich nun eher ob mein aktueller Wert sinkend oder steigend ist.
Als Beispiel: Angenommen ich messe meinen Blutzucker und habe als Messergebnis einen Wert von 10,0 mmol/l (180 mg/dl). Dann weiss ich aber nicht in welche Richtung sich mein Zucker entwickelt.

Nicht immer stimmen Sensor und
Blutzuckerwert so genau überein.
Angenommen ich mess nun mit meinen Libre. Und selbst wenn es nicht den exakten Wert von 10,0 mmol mir anzeigt, sondern vielleicht 9,3 mmol oder 11,2 mmol - so sagt mir jedoch der Trendpfeil neben den Meßwert in welche Richtung es tendiert. Dank der vorherigen "internen" Messungen vor meinen Scan kann mir der Trendpfeil helfen, meine Entscheidung bezüglich des etwas höheren Wertes von ca. 10 mmol besser zu treffen. So kann es z.b vermieden werden, das ich mir Insulin zuführe und dabei mein Zucker schon vom Trent her nach unten geht.

DAS ist der ungemeine Vorteil des Libre-System. Also das FGM-System oder auch die CGM-Systeme sind eine riesige Erleichterung seinen Glukoseverlauf besser kennen zu lernen, schneller reagieren zu können usw - und das ohne das man sich mehrmals am Tage piecksen muss dazu.

Für penible Leute, die absolut genaue aktuelle Messwerte wollen, ist das Libre nicht so geeignet.
Mir ist es aber mal im salopen Deutsch gesagt pupsegal ob ich nun genau 10,0 mmol sehe oder einen Wert der ungefähr bei 10 mmol liegt aber mir noch den Trend anzeigt.
Mit durchschnittlichen 3-6 Blutzuckermessungen am Tag kann man keinen richtigen Verlauf sehen, mit einem FGM oder CGM ist das natürlich möglich.

Jetzt hab ich den 5. Sensor in Folge am Arm. Bin nach wie vor voll zufrieden mit dem System. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich keinerlei Probleme mit dem System.
Die Stechnadel sieht schlimm aus. Aber
man spürt die nicht beim Stechen. Zudem
ist es nur eine Sache von 0,05 Sekunden, die
man die Nadel spüren könnte.
Und brauche mich mal genauere Werte, wenn z.b. der Zucker sehr im Keller gesackt ist (vielleicht noch schnell) dann kann man mit dem Libre-Lesegerät auch mit entsprechenden Blutzuckermessstreifen den aktuellen Blutglukosewert bestimmen.

Auch die Bedienung des Lesegerätes, das Setzen der Sensoren, das Aktivieren der Sensoren aber auch die Bedienung der Freestyle Software um einige feine Statistiken zu sehen bzw sein Tagebuch aus dem Libre zu sehen oder zu drucken finde ich ziemlich einfach und gut gelöst.

Ok ein paar bessere Auswertungen auf dem Lesegerät würden mir gefallen. Auch das man eventuell mit den Scanwerten auch einen Bolusrechner nutzen könnte. Es geht nämlich nur mit den Libre in Verbindung mit den Blutzuckermessstreifen.

So sehen die Stellen bei mir nach 14 Tagen
tragen aus. Also kaum was zu sehen. Der
Rand ist nur Pflasterrückstand. Und der
Abdruck war nach 2 Tagen meist weg.
Bei einigen die auch das Libre nutzen habe ich gesehen auf Fotos das sie allergisch auf das Sensorpflaster reagieren. Ob bei Abbott der Klebestoff geändert wurde oder bei zufällig einigen plötzlich eine Allergie hervorkam die sie vorher nicht hatten? Hmmm ich hoffe es gibt noch eine logische 3 Möglichkeit. Ich habe noch keinerlei Probleme damit gehabt bisher.

Der Sensor mit Tape drüber zur
Sicherheit gegen Hängenbleiben usw.
Die Sensoren selber halten sehr gut. Bis zum 2. Sensor hatte ich kein Extra-Tape genommen um es zu befestigen. Doch der 2. Sensor lag plötzlich nach nur einer Woche neben mir auf der Couch. Irgendwie war das Pflaster komplett ohne Klebstoff. Wie es zu dieser "Austrocknung" kam kann ich leider nicht sagen. Aber seit dem mach ich mit Tape nun den Sensor doppelt fest.
Immerhin muss man bedenken, das so ein Sensor nun ja auch nicht einmal mal 50 Cent kostet wie ein Blutzuckermessstreifen und auch nicht 14 Euro wie z.b. mein Katheder den ich alle 3 Tage wechseln muss. Nein so nen Sensor kostet da gleich mal 60 Euro. Das ärgert einen dann doch bissl.

Und da sind wir gleich beim Thema Kosten. Weder CGM-Systeme noch das neue FGM-System das Libre wird im Moment komplett von den Krankenkassen übernommen.
Wobei es da auch schon viele Einzelfallentscheidungen gibt, wo Patienten zusammen mit Diabetologen es bei den Kassen durchbrachten, dass die Kosten für die neuen Systeme übernommen werden.
Das ist beim Lesegerät alles dabei...

Was kostet denn nun so ein Libre-System?

Das Starterset kostet ca. 170 Euro. Darin enthalten sind ein Lesegerät sowie zwei Sensoren.
Der Sensor mit der Setzhilfe
(Applikator). Das setzen geht sehr
einfach und man spürt es kaum.
Einzeln kostet das Lesegerät 60 Euro. Ein Sensor kostet 60 Euro. Wenn man die vollen 28 Tage im Monat hinkommt (ohne Sensorfehler oder das man sich z.b. den Sensor selbst abreißt usw) dann hat man halt knapp 2 Sensoren im Monat die man bezahlen müsste. Mal die Tage die jeden Monat da über sind zusammengerechnet hat man dann alle 6 Monate 3 Sensoren ansonsten 2 im Monat.

An der Sensornadel erkennt man eine helle Stelle.
Könnte der Bereich sein, wo im Zellwasser gemessen wird.

Also zahlt man zwischen 120 bis 180 Euro im Monat (ohne Lesegerätpreis) oder wenn man mal auf ca. 1 Jahr hochrechnet im Jahr 1560 Euro für 26 Sensoren. Es soll demnächst ein Abo geben für Sensoren da sollen die Sensoren nur noch 55 Euro im Abo kosten.

Im Vergleich zu CGM-Systemen ist jedoch das FGM deutlich billiger, dadurch bekam es den negativen Beinamen "Light-CGM".

Im Grunde genommen unterscheiden Sie CGM und FGM nur in paar Dingen. CGMs sind mittlerweile mit manchen Pumpen so eingestellt, das die Pumpe bei Unterzucker abschaltet. Zudem gibt es Alarmfunktionen bei Unter- oder Überzucker. Das CGM sendet kontinuierlich die Daten an das Empfangsgerät.

Das FGM hingegen hat keinerlei Warnungen. Es speichert sich jedoch die Werte immer 8 Stunden lang. Einmal in 8 Stunden sollte man dann also das Lesegerät kurz ranhalten und scannen, Dann wird immer gleich alles gelesen mit. Man kann also auch mal ne Weile ohne Zusatzgerät oder Zubehör rumlaufen, was beim CGM nicht so einfach geht.

Ich für mich sehe aber durch diese "Mehrarbeit" die man mit den Libre hat gleich wieder einen Vorteil. Ich bin "verpflichtet" wenigstens paar mal zu scannen am Tag. Oder ich muss damit Leben keinen kompletten Tagesverlauf sehen zu können später.

Was widerrum dann heißen würde - Schade ums Geld was man dafür ausgegeben hat. Somit finde ich es sogar im Moment widerrum gut, das ich das selbst bezahlen muss. So gehe ich damit irgendwie anders um als wenn ich es einfach auf Rezept bekommen würde.
Die Freestyle Libre Software
Man kann mit der hauseigenen Software das Gerät gut auslesen und sich verschiedenen Auswertungen anzeigen oder ausdrucken lassen. Man kann aber auch z.b. die Werte des Gerätes exportieren und in andere Software importieren wie ich z.b in SiDiary 6

Ja das ist viel Geld. Und ja ich wäre froh, wenn alles oder wenigstens ein Teil der Kosten die Kasse übernehmen würde.

SiDiary 6
Dennoch muss ich sagen - MEINE GESUNDHEIT IST ES MIR MITTLERWEILE WERT - ich will nun nach über 21 Jahre mit meinen Diabetes endlich mal einen HBA1C-Wert mind. unter 8,0 haben.
Leider war ich bisher immer zu schluderhaft mit meinen Zucker. Mein bishe bester HBA1C war in 21 Jahre Diabetes gerade mal 8.7 :-(
Und da ja bei mir leider nicht nur der Diabetes am Körper knappert, sondern auch noch paar andere Dinge, muss ich echt mal aufwachen und was für meine Gesundheit tun.

Noch kann man die Sensoren nur über die Firmeneigene Website von Abbott unter www.freestylelibre.de bestellen. Und noch geht dies nur für Bestandskunden. Neukunden können im Moment sich nicht registrieren um das Starterset zu bestellen. Laut Abbott soll dies im Frühjahr 2015 jedoch wieder möglich sein.

Mein Test. Ein neuer Sensor wurde gesetzt und
aktiviert. Den alten Sensor hatte ich noch kleben
lassen. Und dann versuchte ich den alten Sensor
nochmal zu scannen ...
Aktuell spricht man von April 2015. Naja da hilft nur eins - warten, für all die, die sich das Freestyle Libre zulegen möchten. Und noch gibt es nur Ausnahmefälle, die das von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Bei privaten Krankenkassen gibt es anscheinend sogar nur wenige die sich da noch etwas Querstellen. Viele der PKKs zahlen es schon. Doch nicht jeder bzw wenige haben den Genuß und sind privat versichert.

Mein Fazit des ganzen. Ich werde weiterhin mir die Sensoren leisten. Es zeigt mir besser mein Zuckerverlauf an, als durch herkömmliches Messen möglich wäre. Wenn die mir errechneten (geschätzten) HBA1C-Werte dann noch mit dem gemessenen HBA1C Wert übereinstimmen bin ich völlig begeistert. Ich habe noch nie in meinen 21 Jahren DM einen HBA1C-Wert unter 8,7% gehabt.

Mehr Informationen zum Freestyle Libre findet Ihr auf www.freestylelibre.de








Hier nun noch einige zusätzliche Bilder von mir zum Freestyle Libre System:


Soviel Plastikmüll und bissl Metall sind übrig, wenn man sich den Sensor gesetzt hat.
so sah die Klebefläche und die Sensornadel nach 14 Tagen tragen aus...
Das Innere des Sensors...
Das ist sozusagen das "Gestell" des Sensors...
Die "Elektronik" des Sensors...
...und das zeigt das Lesegerät an wenn die 14 Tage abgelaufen sind...

und damit beende ich nun auch diesen Blog.

Geb gerne Eure Meinung zum Freestyle Libre mir als Kommentar hier dazu.